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Lehrplan LeRUKa2019-08-26T08:49:20+02:00

Der neue Lehrplan für Religionsunterricht und Katechese (LeRUKa)

Die Deutschschweizer Bischöfe haben auf den 1.8.2017 einen neuen Lehrplan für Religionsunterricht und Katechese eingesetzt. Dieser löst das Dokument „Orientierung Religion“ von 2002 ab.

Auf www.reli.ch gibt es viele weitere Infos rund um den neuen Lehrplan für Religionsunterricht und Katechese.

Die ökumenischen Planungshilfen für den Kanton Zug finden Sie hier:

 

 

Erklärvideo zum neuen Lehrplan LeRUKa!

 

Neue Lehrpläne für den Religionsunterricht in der Schweiz

Sowohl die staatliche Schule wie auch die katholische Kirche der Deutschschweiz haben in den letzten gut zehn Jahren in Bezug auf die religiöse Bildung neuen Lehrpläne erarbeitet. Zur Umsetzung steht nur einerseits der Lehrplan 21 der staatlichen Schule sowie der Lehrplan für Religionsunterricht und Katechese LeRUKa. Beide sind kompetenzorientiert aufgebaut, beide nehmen die Heterogenität der verschiedenen schulischen – und für die Kirche auch – katechetische Situationen auf. In Bezug auf die religiöse Bildung hat sich dabei eine Klärung ergeben. Der Lehrplan 21 mit der Fachperspektive Ethik-Religionen-Gemeinschaft wird als bekenntnisunabhängiger Religionsunterricht verstanden, der Lehrplan LeRUKa nimmt einerseits die religiöse Bildung im Sinne der Vermittlung eines ganzheitlichen Glaubenswissens für den kirchlichen Religionsunterricht auf. Andererseits wird der Anspruch der kirchlichen Sozialisation und der diakonischen Ausrichtung der Kirche im Feld der Katechese ausserschulisch umgesetzt.

Der Artikel beschreibt die Entwicklung und Ausrichtung der neuen Lehrpläne und stellt die bisherige Entwicklung mit ausgewählten Schwerpunkten zusammen.

Umsetzungen im Kanton Zug

Ab Schuljahr 2019/2020 finden die Umsetzungen statt.

 

Der Fokus liegt auf dem kompetenzorientierten Lernen (Wissen/Verständnis, Wollen/Haltung, Anwenden/Fertigkeit; Heterogenität). Neu gibt es eine Unterscheidung der Lernorte Pfarrei und Schule. Der LeRUKa soll nicht einengen und nicht daran hindern, auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einzugehen. Kompetenzorientiertes Lernen ist im RU angezeigt, weil aktives, entdeckendes Lernen mit aktuellem, lebensweltlichem Bezug ermöglicht wird. Das eigene Entwickeln, Gestalten und Mitwirken sowie Stellungnehmen, Beurteilen und Handeln wird gefördert.

Im Lehrplan 21 wird im Fachbereich «Natur, Mensch, Gesellschaft» NMG der Lernbereich «Ethik, Religionen, Gemeinschaft» ERG etabliert. In einzelnen Kantonen gibt es zweigleisige komplementäre Modelle von bekenntnisunabhängigem und konfessionellem Religionsunterricht. Für den Religionsunterricht an der Schule gelten nicht nur theologische, sondern auch pädagogische Grundsätze. Der konfessionelle RU am Lernort Schule wird als Bildungsfach verstanden: Ein so verstandener konfessioneller Religionsunterricht ist explizit für eine religiös heterogene Gruppe aus gläubigen, suchenden und nichtglaubenden, distanzierten Schülerinnen und Schülern gedacht, die zu verantwortlichem Denken und Handeln auf der Grundlage von Religion und Glaube befähigt werden sollen. Seine grundlegende Zielbestimmung besteht dabei weder in der existenziellen Glaubenseinführung bzw. Missionierung noch in der konfessionellen Sozialisation bzw. der Hinführung zur Pfarrei, sondern in der Reflexion des eigenen Glaubens (Überzeugung) in multireligiösen Kontexten (Pluralität).

Gründe für den neuen Lehrplan

  • Lebenswelten heutiger Kinder werden nicht mehr allein von der christlichen Kultur geprägt, sondern von einer Vielzahl religiöser Ausdrucksformen. SchülerInnen sollen religionskulturelle Codes lesen, bewerten und sich darüber verständigen können. Ökumene ist wichtig, gerade auch weil viele Kinder und Jugendliche in gemischt-konfessionellen Familien leben.
  • Konfessioneller RU trägt zur Identitätsfindung bei, indem über Sinnfragen nachgedacht wird.
  • RU fördert die ethische Auseinandersetzung der Schüler und Schülerinnen auf der Suche nach einem guten Leben und einer gerechteren Welt.
  • Da es um Bildung und nicht um Sozialisation geht, kann der RU von distanzierten und kirchennahen Kindern besucht werden.

Ziele des konfessionellen Religionsunterrichts

  • Der konfessionelle Religionsunterricht vermittelt religionskundliches Grundwissen über die christliche Religion in ihren Konfessionen und in ihrer Beziehung zu anderen Religionen.
  • Der konfessionelle Religionsunterricht leistet einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Bildung.
  • Der konfessionelle Religionsunterricht trägt zur Weiterentwicklung einer aus dem christlichen Glauben mitverantworteten Wertegemeinschaft bei.
  • Der konfessionelle Religionsunterricht fördert die Identitätsentwicklung und unterstützt eine selbstverantwortliche Lebensführung.
  • Der konfessionelle Religionsunterricht fördert die religiöse Ausdrucksfähigkeit.

Was bedeutet Katechese?

Katechese ist einerseits Glaubensverkündigung, meint aber auch alle Lehr- und Lernsituationen der Aneignung des Glaubens. Es geht um Begleitung und Beheimatung.

Ziele der Katechese

  • Die Katechese begleitet Menschen in allen Lebensaltern auf ihrem christlichen Glaubens- und Lebensweg.
  • Die Katechese fördert die Beheimatung von Menschen im christlichen Glauben und der kirchlichen Gemeinschaft.
  • Die Katechese fördert die religiöse Ausdruckfähigkeit im Feiern und Handeln.
  • Die Katechese fördert die religiöse Dialogfähigkeit zwischen den christlichen Glaubenstraditionen und den Umgang mit anderen Weltanschauungen.

Die 6 Kompetenzbereiche des LeRUKa

Es wurden 6 Kompetenzbereiche festgelegt; je drei Kompetenzbereiche für den RU (blau) und die Katechese (grün). Die Zyklen entsprechen dem Lebensalter.

  • Die im LeRUKa angegebenen Planungshilfen sind entwicklungsoffen und dienen als Unterstützung für die Umsetzung des Lehrplans.
  • Auf der Seite von reli.ch gibt es eine alphabetische Übersicht über alle Themen

 

Definitive Einführung des neuen Lehrplans

Ab Schuljahr 2019/2020 wird der Lehrplan LeRUKa definitiv eingeführt.

Weiterbildungsangebote nach Bedarf der Praxis.

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