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Hoffnung

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Hoffnung

Eine der göttlichen Tugenden, neben Glauben und Liebe, ist die Hoffnung. Sie wird durch einen Anker, Vogel oder Zweig symbolisiert.

Eine Tugend ist eine Einstellung bzw. innere Haltung eines Menschen. In der Hoffnung erwartet der Mensch eine positive Zukunft, er kann Visionen entwickeln, hat weniger Angst und mehr Zuversicht. In einer hoffnungsvollen Haltung sind alle geistigen Dimensionen davon durchdrungen: das Denken, der Wille, die Fantasie, die Wahrnehmung der Gegenwart wie auch die Entscheidungen für die Zukunft. So wird nicht nur Gutes erwartet, sondern es werden auch erste Anzeichen positiver Entwicklungen wahrgenommen.

In der Antike war die Hoffnung eher negativ besetzt und wurde als gefährliche Selbsttäuschung gesehen. Mit dem Christentum hat sich die Einschätzung grundlegend geändert. Die Erinnerungen des Volkes Israel an die Befreiung aus Ägypten und weitere biblische Erzählungen von einem rettenden und verlässlichen Gott bis hin zur Überwindung des Todes im Ostergeschehen wurden zur Grundlage neuer Erwartungen seines Wirkens.

Die biblischen Geschichten zeugen auch von vielen enttäuschten Hoffnungen, von Leid und Verzweiflung. Die biblische Hoffnung ist eine Trotzdem-Hoffnung, eine hoffnungsvolle Haltung auf das Unvorstellbare, die aber den Karfreitag, Leid und Enttäuschung nicht ausklammert, sondern integriert. Das braucht neben der Hoffnung auch viel Geduld und Vertrauen.